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Böige, stürmische Winde!

Aggressive Windstöße kräuseln das Wasser zu dunklen Fläche, die über das Wasser fegen. Dann gibt es kleine Schönwetterperioden, bis der nächste Angriff aus der Büchse der Pandora kommt, die Menhire am Wind ihr Krängungsmaximum erreichen und mein Herzschlag auszusetzen droht. Die Halsen sehen dagegen harmlos aus, wenn das Groß ganz gefiert ist. Die Anleger sind rasant, ein runder Fender hängt mit






am Flaggenmast des Steges. Die Schüler müssen sich diesen Bedingungen stellen, da am nächsten Tag die Prüfung lauert. Das Wechselspiel des Winde geht weiter: ein heftiger Schauer prasselt hernieder, lässt das Tagelicht schwinden. Mit Stolz sehe ich Lena und Freundin einen Menhir meistern. Aber auch alle anderen Schüler/innen erwerben sich ihre Tapferkeitsmedaille, sie bieten dem Wind die Stirn. Dann passiert es: eine Rudergängerin zögert abzulegen, weil neben ihr Boote liegen. Ich bringe sie dazu, rückwärts abzulegen. Es gelingt, doch Vorrausfahrt donnert sie direkt auf einen Menhir zu – im rechten Winkel. Da sie die Großschot leider schon fest hält, kann sie nicht mehr abfallen – so kommt es zu einem deutlich knirschenden Erlebnis. Der Patient liegt an Land, wartet auf Dr. Maddel. Insgesamt bewähren sich unsere Kielschwerter. Abends sind wir bei Laura und Stefan in Ihre Ferienwohnung an der Seebrücke eingeladen. Prima chinesisches Essen und ein ungewohnter Blick vom Balkon auf die Leute, den Yachthafen und die Brücke. Der nächste Tag beginnt etwas entspannter, die Grundscheinprüfungen können durchgeführt werden. Niklas und Jan können die Scheine verteilen, Maddel wird von den Schülern besonders erwähnt, hat er doch auch seinen Anteil in d


ie Ausbildung gegeben. Meine Schüler müssen warten. Die amtliche Prüfung ist für 14 Uhr vorgesehen, wird aber etwas nach hinten verschoben. Die Prüferin kommt, muss sich aber noch von den praktischen Yachtprüfungen erholen. Waagerechte Gischt und Grundberührung sowie einige Durchfälle fordern ihren Tribut. Leider gibt es einen Durchfall in der Theorie, ein Fehler zuviel. Am nächsten Tag besteht er in Kiel mit 0 Fehlern. Die Praxis verläuft ganz gut. Wir erwischen zwischen Starkwind mit weißen Schaumkronen und Regenschauern, die uns einen farbigen Bogen schenken, eine sonnige Lücke. Die Schnittchen landen in hungrigen Mägen

.

Am Abend feiern wir den Geburtstag von Dascha mit einem großen Grillfest. Ihre Verwandten und die von Jigor sind mit dabei genauso das Ehepaar das eine Wohnung in Neu-Ratjensdorf zur Verfügung gestellt hat. Unser erstes kleines Ukrainisch-Deutsches Fest. Dascha bekommt von mir drei Bände Asterix auf deutsch, von Niklas ein Messer, von Laura ein T-Shirt und von Stanzerl Segelhandschuhe.

Einsatz für Niklas: ein Vogeljunges fällt aus dem Nest. Beherzt erklimmt den Baum, kann das Junge zurückbringen.

Am Samstag wieder eine windige Angelegenheit. Wir starten nur mit Sturmgroß. Erst am Nachmittag nehmen wir die Fock hinzu. Der Wind verstärkt sich – ich führe die ganze Zeit die Großschot. An Bord drei angenehme Menschen: Olga, Kirsten, Tine und Thomas. Klausi wird in seine Funktion als Schiffsführer eintrainiert.

Sicher kein Wetter für lockeren Bootsverleih oder die neuen SUP’s, die ab dem ersten Juni bereitstehen sollen, um das Programm der Segelschule Bennewitz zu erweitern. Niklas und Jan, meine beiden leitenden Segellehrer, wollen so den Mehrwert der Segelschule zu erbringen.

Abends juckt es die Segellehrer und Stanzerl, Wassersportaktivitäten vom Besten zu zeigen. Vier Laser fegen durch die Bucht, wobei sie zuweilen mit dem Mast Bodenproben nehmen. Danach wollen wir Doppelkopf spielen. Doch nach kurzer Zeit schlafe ich, im Sitzen, die Karten noch in der Hand – so trage ich nach nur 8 Ruden meinem Schlafbedürfnis Rechnung. Am Sonntag begrüßen wir an Bord Yuki, die nun einen Tag aufholen muss. Nach kurzer Zeit segeln sie selbstständig ihre An- und Ableger bei leichter Brise und Sonnenschein – so entspann kann Segelausbildung in Heiligenhafen sein.

Mit Helga und Laura sprechen wir über Klassenfahrten und Lehrerfortbildung. Helga kommt am 11. Juni mit 30 Schülern, sechs Begleitern, fünf ehemalige Schüler ihrer Schule haben sich zur Auffrischung angemeldet. Wir wollen die Klassenfahrten neben Teambuilding intensivieren.

Morgens walke ich meine Runde, fange Wolken-, Wasser-, Sonnen und Schiffe ein. Heute bin ich Steg 5 entlang geschlendert. Auf der rechten Seite liegt ein Motorboot, das an der Seite ein Schild mit einem durchgestrichenen Poller zeigt: Anlegen verboten…. So etwas finden wir in der Segelschule Heiligenhafen aber nicht. Wenn die Windverhältnisse entspannt so weitergehen, können wir auch den ersten Tagesausflug nach Fehmarn planen.

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